Handchirurgie

Der „Schnellende Finger“

Was ist ein schnellender Finger?

Der „Schnellende Finger“ oder auch „Springfinger“ ist eine Erkrankung der Fingerbeugesehnen. Durch eine Verdickung der Sehne gleitet diese nicht mehr unter einem, zu ihrer zur Fixierung vorhandenen Ringband hindurch. Die Enge führt zu einem Reibeeffekt, der wiederum zur Verstärkung der Sehnenscheidenentzündung führt. Es kommt zu einem plötzlichen „Schnellen“ oder „Knucksen“ bei Streckung des Fingers. Dies zeigt sich zu Beginn vornehmlich morgens oder nach längerer Ruhe der Hand, später jedoch bei jeder Bewegung. Im fortgeschrittenen Stadium kann es auch zu einer Fixierung kommen, dann kann der Finger weder gebeugt noch gestreckt werden.

Alle Finger können betroffen sein, am häufigsten sind aber Daumen, Ring- und Mittelfinger betroffen.

In einigen Fällen der Erkrankung tritt das „klassische“ Schnappen jedoch nicht auf. Es bestehen ausgeprägte Schmerzen beim Faustschluss oder beim Strecken der Finger. Auch dieses Symptom ist vor allem morgens sehr ausgeprägt.

Welche Beschwerden sind typisch?

Im Anfangsstadium findet sich häufig ein Druck- oder Bewegungsschmerz im Bereich des ersten Ringbandes, d.h. in der Hohlhand kurz unterhalb der Grundgelenkbeugefalte. Im weiteren Verlauf können die Sehnen nicht mehr ungehindert gleiten und es kommt ein Springen des Fingers hinzu. Das Springen oder Knucksen wird im ersten Fingergelenk gefühlt, Ursache ist aber das Ringband in der Hand. Das Schnellen kann schmerzfrei, aber im weiteren Krankheitsverlauf auch schmerzhaft sein.

Wie therapiert man den schnellenden Finger?

Im Frühstadium kann die Erkrankung mit entzündungshemmenden Tabletten (NSAR) behandelt werden.

Meistens ist eine Operation erforderlich. Diese findet ambulant in örtlicher Betäubung der Hand statt und dauert nur wenige Minuten. Dazu wird ein knapp 1cm langer Hautschnitt gesetzt und das zu enge Ringband gespalten. Der Finger gleitet unmittelbar nach der Operation wieder frei.

Worauf sollte ich nach der Operation achten?

Nach der Operation verlässt der Patient die Praxis mit einem leichten Verband. Nach 2-3 Tagen ist ein einfaches Pflaster ausreichend. Wichtig sind eigentätige Bewegungsübungen für den Finger ab dem Tag nach der Operation, um einem Verkleben der Beugesehne mit der entstehenden Narbe vorzubeugen. Schwere Tätigkeiten müssen anfänglich vermieden werden, um eine ausgeprägte Schwellung zu vermeiden. Arbeitsfähigkeit wird (je nach beruflicher Tätigkeit) nach 10-20 Tagen erreicht. Manchmal können Schwellungen und Narbenbeschwerden bis zu 6 Wochen nach der Operation anhalten.

Tendovaginitis stenosans de Quervain

Was ist eine Tendovaginitis de Quervain?

Es handelt sich hierbei um eine Entzündung der Sehnenscheiden der Daumenstrecksehnen am Handgelenk. Ursächlich ist eine Überlastung. Bei Chronifizierung kommt es durch Vernarbungen und folglich Verengung der Sehnenscheide zu erheblichen Schmerzen bei Bewegung des Daumens, weil die Sehne nicht mehr frei gleiten kann.

Wie erkenne ich eine Tendovaginitis?

Es kommt zu heftigen Schmerzen beim Bewegen des Daumens. Das feste Zupacken ist ebenfalls schmerzhaft. Die Schmerzen können in den Unterarm ausstrahlen. Häufig ist auch eine zum Teil knotige Verdickung der Sehnen am Handgelenk zu tasten. Im späteren Stadium können die Sehnen sogar vollständig in ihrer Bewegung blockiert sein.

Wie sieht die Therapie aus?

In der Frühphase kann die konservative Therapie noch zum Erfolg führen. Entzündungshemmende Tabletten (NSAR), Salbeneinreibungen und Ruhigstellung mittels Gipsschiene können die Beschwerden lindern.

Im chronischen Stadium hilft nur die Operation.  Diese wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Nach einem 1,5 – 2 cm langen Hautschnitt wird das erste Strecksehnenfach gespalten. Dadurch gleiten die Sehnen wieder frei und schmerzlos.

Was muss ich nach der Operation beachten?

Nach der Operation bekommt der Patient einen leichten Verband, nach 2-3 Tagen reicht ein einfaches Schutzpflaster aus. Um Verklebungen der Sehnen mit der Narbe zu vermeiden, ist es wichtig, dass ab dem Tag nach der Operation der Daumen gut bewegt wird. Schwere Tätigkeiten sollten vermieden werden, um eine ausgeprägte Schwellung zu vermeiden. Je nach beruflicher Tätigkeit ist nach 10-20 Tagen die Arbeitsfähigkeit wieder erreicht

Carpaltunnelsyndrom

Was ist ein Carpaltunnelsyndrom?

Das Carpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenkompressionssyndrom. Erkrankungshäufung findet sich zwischen dem 40. Und 70. Lebensjahr, zu etwa 70% sind Frauen betroffen.

Wie erkenne ich ein Carpaltunnelsyndrom?

Typische Symptome sind Gefühlsstörungen, Einschlafen und Schmerzen in den ersten drei Fingern der Hand, zu Beginn vornehmlich nachts. Später bestehen die Symptome auch tagsüber. Es können Schwierigkeiten beim Verrichten feiner Tätigkeiten auftreten. Im weiteren Verlauf können sich die Schmerzen bis in die Schulter ausbreiten, es kommt zu einem Muskelschwund des Daumenballen.

Wie wird das Carpaltunnelsyndrom diagnostiziert?

Das Carpaltunnelsyndrom wird klinisch diagnostiziert und durch eine neurologische Untersuchung nachgewiesen. Hierbei wird die Leitungsgeschwindigkeit des Nervus medianus ermittelt. Diese Messwerte sind im Falle einer Erkrankung verlängert.

Wie wird das Carpaltunnelsyndrom therapiert?

Therapeutisch erfolgt im Anfangsstadium eine nächtliche Ruhigstellung mittels einer speziellen Orthese.

Bei fehlender Besserung sollte zum Erhalt der Nervenfunktion die operative Entlastung des Nerven erfolgen.

Dieser Eingriff wird in unserer Praxis in Teilbetäubung oder Vollnarkose angeboten. In minimal invasiver Technik wird der Carpaltunnel gespalten und der Nerv entlastet.

Was muss ich nach der Operation beachten?

Nach der Operation wird die Wunde mit einem Verband versorgt. Für die Dauer von 3-4 Wochen postoperativ sollten schwere Tätigkeiten vermieden werden.